Einzelarbeit
Meine Abschlussarbeit im Rahmen der Designschule München.
Übersicht:
Was?
Hilfsmaterialien zum Thema Autismus für Grundschul-Unterricht (mit Fokus auf einem Erklär-Video für Schüler).
Für wen?
Lehrer der 3. und 4. Klasse, die einen Autisten im Rahmen der Inklusion unterrichten.
Direkte Zielgruppe: Grundschul-Lehrer
Indirekte Zielgruppe: Schüler der 3. und 4. Klasse
Warum?
Seitdem Inklusions-Klassen zugelassen wurden, werden immer wieder autistische Kinder in reguläre Grundschulklassen eingeteilt.
Hierzu gibt es keine Fortbildungen und keine Unterrichtsmaterialien zur Unterstützung der Lehrkraft. Auch eine Schulbegleitung ist sehr häufig nicht verfügbar.
Wie?
Die geplante Umsetzungs-Technik des Videos änderte sich mehrfach während des Recherche-Prozesses. Letztenendes entschied ich mich für eine Mischung aus Realaufnahmen und Bild-Illustrationen.
Recherche: Kinder-Wissensshows
„Wie erklärt man Kindern wissenschaftliche Inhalte?„
Mit dieser Frage im Hinterkopf analysierte ich einige bekannte und beliebte Kinder-Wissensshows (u.a. „Wissen macht Ah!“, „Sendung mit der Maus“, „Willi wills wissen“, „Löwenzahn“):
- Personen im Dialog
- Einsatz von Maskottchen (sowohl Personen als auch Cartoon-Charaktere oder Handpuppen)
- Viele Witze; Übertreibungen in Sprache und Mimik
- Direkte Ansprache des Betrachters
- Spiel mit Greenscreen-Effekten
- Einfache Animationen mit Bildern
- Viele grafische Eindrücke
- Jeder Begriff wird erklärt
- Komplizierte Prozesse werden auf kleine Teile herabgebrochen
- Aufgebaut wie eine Geschichte
- Hauptfigur ist häufig unwissend und muss aufgeklärt werden
Erkenntnisse meiner Analyse:
- Kinder folgen Dialogen sehr gut
- Witze und Übertreibungen erhöhen die Aufmerksamkeit der Kinder
- Betrachter wird direkt angesprochen (Du-zen)
- Komplizierte Prozesse werden mit Bekanntem verglichen
- Coolness-Faktor: Titelsong, Animationen, Greenscreen-Elemente
- Handpuppen und Maskottchen erlauben besonders intensive Identifikation mit diesen durch die Kinder
Die Hauptfiguren:
Als Maskottchen designte ich einen Charakter und ließ mir eine Handpuppe nach dem Design schneidern. Er nimmt die Rolle des Haputcharakters, Bennilu, ein. Seine beste Freundin, Hannali, ist Autistin und setzt sich durch ein intellektuelles blau von seinem extrovertierten orange ab.
Was macht Handpuppen so ansprechend für Kinder?
- Kinder können Dialogen besser folgen als Monologen
- Handpuppen sind Stofftieren ähnlich
- Spielerisches Lernen ist erfolgreicher
- Kinder können sich mit Handpuppen gut identifizieren
- Die Handpuppe wird (obwohl die Kinder wissen, dass es „nur“ eine Puppe ist) als lebendiges Wesen anerkannt
- Kinder tun sich leichter, der Puppe zu vertrauen als Erwachsenen
Die Arbeitsblätter:
Ergebnisse meiner Recherche zu Grundschul-Arbeitsblättern:
- Name und Datum oben (zum Korrigieren)
- In schwarz-weiß druckbar (Limitationen vieler Schuldrucker)
- Schöne Illustrationen
- Keine unnötig genutzte Tinte
- Große (grundschul-taugliche) Schrift; wenig Text
- Wenige Inhalte pro Seite (Übersichtlichkeit, Motivation)
- Abwechslung und für Schüler interessante Aufgaben
- Nur A4 Druck ist möglich
Die fertigen Arbeitsblätter:
Testen der Arbeitsblätter an einem 8-Jährigen:
Um zu sehen, ob die Inhalte des Videos bei Kindern hängen bleiben und wie gut sie in der Lage sind die Arbeitsblätter auszufüllen, habe ich einen 8-Jährigen gebeten diese auszufüllen.